GlenAllachie 12 years

(Region: Speyside / OA / 46 Vol/%)

Farbe: helles Gold 

Der Speysider riecht direkt sehr süß, vor allem nach Honig mit süßen Beeren und einer Prise Vanille. Aber da ist noch mehr... Der Geruch wird blumig-kräuterig, Fenchel sticht etwas hervor. Dazu weiterhin Beeren, jetzt aber in Richtung Johannisbeeren. Etwas Dumpfes, Fleischiges ist im Hintergrund. Wir riechen Anflüge von Gummi, Plastik und Feige. Ein ordentlicher Auftritt für eine Einstiegs-Standardabfüllung. (85)                                                                                 Geschmacklich dominiert ebenfalls eine ordentliche Portion Honigsüße. Ebenfalls eine anfängliche Schärfe (Pfeffer). Er wird dann im Mund fruchtig-spritzig, die Süße bleibt. Der zweite Schluck ist weniger scharf, sondern mehr frisch und süß. Ein schöner, (im positiven Sinne) unkomplizierter Whisky. (85)
Im Abgang zeigt sich der GlenAllachie leicht scharf-wärmend, was relativ schnell verblasst. Es bleiben Aromen von Eiche, Kräutern und natürlich Süße. (83)
Gesamtbewertung: 84,5 Punkte
Fazit: Gelungenes Fassmanagement attestierten Whiskyexperten der neuen Linie von GlenAllachie. Wir können dies bestätigen (zumindest für den 12 Jahre alten Whisky). Ein schöner (gehobener) "Trinkwhisky", der vielen Maltheads munden dürfte. 
(Lui, Svenson, Paul, 2019)

 

Glendronach 21 years

(Region: Speyside / OA / 48 Vol/%)
In dunklem Bernstein und mit langen öligen Nasen am Glasrand begrüßt uns der Glendronach 21.
Wir riechen Sherry, Sherry, Sherry! Dazu getrocknete Früchte (Datteln, Rosinen), die in Sherry eingelegt sind. Im Hintergrund zeigt sich Eichenholz. Später treten die Trockenfrüchte in den Hintergrund und machen Platz für Zitrusaromen (Limette). Über allem liegt eine angenehme Cremigkeit. (89)
Wir probieren... Auf der Zunge breitet sich bizzelnd trockenes Eichenholz aus, gepaart mit Pfeffer. Dann kommt der Sherry durch und der Geschmack wird cremig und rund. (85)
Während des sehr langen Abgangs spüren wir bis zum Magen hinunter (im positiven Sinne) brennendes Eichenholz. (89)
Gesamtbewertung: 87,5 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 30%, ein sehr schöner Whisky, allerdings würden wir in dieser Preisklasse nur bei einem geschmacklich absoluten Knaller zuschlagen...
(Svenson, Lui, 2015)

 

Glenfarclas 105 10 years

(Region: Speyside / OA / 60 %)
Farbe: kupfergold
In die Nase steigen deutliche Sherryaromen. Wir streiten darüber, ob Karamell dabei ist oder nicht. Beim Rest sind wir uns wieder einig. Dies sind mittelstark junge, frische Eiche und nach drei, vier Minuten etwas schwächer eine Mischung aus Heu und Kräutertee. Eine mittelstarke Honigsüße und hefig-alkoholischer Geruch runden das Gesamtbild ab. Durch Zugabe von Wasser wird die Eiche runder, das Heu tritt in den Hintergrund, die getrockneten Kräuter kommen nun stärker heraus. Er riecht weniger alkoholisch, kaum scharf. (81,5)
Beim Probieren breitet sich (ohne Wasserzugabe) sofort alkoholisch-brennende Schärfe im Mund aus. Diese verfliegt aber relativ schnell und es ist deutlich Eiche, dann Süße, dann wieder trockene Eiche schmeckbar. Letztere bleibt lange auf der Zunge. Insgesamt verleugnet der Glenfarclas 105 in keinster Weise, dass er im Sherryfass reifen durfte. Schließlich sind noch malzige Töne leicht wahrnehmbar. Ein Whisky von mittelschwerem Körper, der durchaus zu gefallen weiß. Mit Wasser wird er komplexer, voller und die Aromen kommen stärker heraus. Er ist anfangs nicht mehr ganz so brennend, eher prickelnde Eiche auf der Zunge. Es folgt wieder Süße (kurz Vanille, sonst Sherry), dann verbleibt wieder trockene Eiche. Die Aromen kommen nicht zusammen, sondern hintereinander. Interessant! (84)
Der Abgang ist ohne Wasser von anhaltender Wärme mit einer gewissen Schärfe und süßer Eiche geprägt. Mit Wasser zeigt er sich wohltuend warm und lang anhaltend. Die Aromen sind holzig-süß-malzig. (86,5)
Fazit: Man sollte diesen 60%(!)-igen Whisky etwas Wasser gönnen, dann erhält man einen tollen Dailydram zu einem günstigen Preis!
Gesamtbewertung: 84 Punkte (ohne Wasser 83)
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 85 %
(Paul, Svenson, 2015)

 

Glenfarclas 1993 Oloroso Sherry Casks

(Region: Speyside / OA / 46 Vol/%)

Glenfarclas "vermählte" die 1993 gefüllten Ex-Oloroso-Sherry-Fässer Nr. 9, 10, 12, 72 und 73 im Jahr 2011 zu diesem Whisky. Bernsteinfarben im Glas, in der Nase eine typisch sherryfassgelagerte Note. Nüsse, Schokolade, Kakao sind neben Holz und Sherry klar zu riechen. Leider werden andere Aromen durch die reine 18-jährige Sherryfasslagerung unterdrückt. Aber für Liebhaber eine schöne Nase... (85)                                                                                              
Beim ersten Schluck schmecken wir sofort deutlich dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil. Dazu in trockenem Sherry eingelegte Rosinen. Es sind keine süßen Sherrynoten, sondern von älterem, trockenen Sherry. (86)
Der Abgang ist von mittlerer Länge, anfangs leicht scharf. Ein deutlicher Geschmack von (in Sherry) eingelegten Rosinen bleibt recht lange. (86)
Gesamtbewertung: 86 Punkte
Fazit: Für Liebhaber oloroso-sherryfassgelagerter gereifter Whiskys ein Genuß.
(Svenson, Paul, Lui, 2019)

 

Glenglassaugh 36 years (1978-2015) Cask R2053/2344

(Region: Highlands / OA bottled for WhiskyAuction.Com / 41,2 Vol/%)

Einen so alten Whisky haben wir doch recht selten im Glas. Mit umso größerer Vorfreude wenden wir uns dem Tasting zu. Der 36 Jahre alte Glenglassaugh durfte seine Zeit in Ex-PX Sherry Fässern verbringen, die Luft der Highlands atmen und wurde zum 20jährigen von WhiskyAuction.Com abgefüllt. Er erscheint in sehr dunklem Bernstein mit etwas Kupfer und ist selbstverständlich ungefiltert. Er riecht süß, schokoladig-cremig mit deutlichen Sherrynoten. Dunkle, getrocknete Früchte (vor allem Rosinen), aber auch Banane und ein Hauch von Zimt verbinden sich mit den sherry-schokoladigen Aromen oder besser: es entsteht ein Wechselspiel aus (vorwiegend dunklen) Früchten und dunkler Schokolade mit einem Schuss Sherry. Das Alter ist deutlich spürbar. (90)
Im Mund ist der Sherry direkt deutlich vorhanden, mit trockenen, holzigen Aromen. Dabei eine leichte Spritzigkeit und immer präsent die dunkle, cremige Zartbitterschokolade! Etwas Kaffeebohnen, Rosinen und im Hintergrund ein paar Kräuter. Insgesamt sehr konzentriert, ein fast sirupartiges Gefühl macht sich im Mund breit. Wunderbar ausgewogen und rund! (90)
Der mittellang bis lange Abgang ist leicht bitter, vom Sherryfass geprägt. Wieder kommt eine cremige Süße zum Vorschein. Sehr vollmundig bis zum Ausklang. (90)
Gesamtbewertung: 90 Punkte
Fazit: Ein von Anfang bis Ende runder, angenehm ausgewogener und würdevoll gealterter Glenglassaugh, der zum Abschluss eines Tages den Genießer ins Reich der süßen Träume begleitet.
(Paul, Lui, Svenson, 2018)

 

Glenlivet 21 years

(Region: Speyside / OA / 43 Vol/%)
Der Glenlivet 21 präsentiert sich sehr ölig-konzentriert und bernsteinfarben im Glas.
In die Nase steigen erst süße, dann fruchtige Noten (Orange und kandierte Früchte). Das Eichenholz ist gut eingebunden. Man merkt schon am Geruch, dass ein älterer, runder Whisky im Glas ist. (85)
Geschmacklich ist viel Eiche im Vordergrund, dahinter sind süße Früchte auszumachen. Er wird schnell trockener im Mund und die Eiche verbleibt lange. Dies geschieht aber nicht aggressiv, sondern sehr rund. (81)
Im Abgang zeigt sich der Glenlivet 21 relativ lange wärmend mit dominierender trockener Eiche. (82)
Gesamtbewertung: 83 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 10%, ein runder, reifer Whisky, allerdings ohne große Aromenvielfalt. Für den Preis ist ein Nachkauf sehr unwahrscheinlich.
(Svenson, Lui, 2015)

 

 

Glenmorangie A Midwinters Night Dram

(Region: Speyside / OA / 43 Vol/%)
Der nur für den Markt in Großbritannien produzierte Whisky leuchtet in vollem Gold im Glas.
Er riecht süß, ja deutlich nach Kokos, eher leicht nach Gummibärchen sowie nach Zitrusfrüchten (Grapefruit!) Im Hintergrund Kakaoaromen. (84)
Im Mund sofort cremig-karamellig, was die ganze Zeit anhält, dazu kommen (relativ kurz anhaltend) eine leichte Schärfe und gut eingebundenes Holz, später leicht salzig. Ein gefälliger und gut trinkbarer Whisky auch für Einsteiger geeignet. (83)
Der Abgang ist mittellang, leicht wärmend und anfangs leicht kribbelnd. (80)
Gesamtbewertung: 83 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 50%
(Lui, Svenson, 2016)
 

 

Glenmorangie Nectar d'Or 12 years

(Region: Speyside / OA / 46 Vol/%)
Der 10-jährige in Ex-Bourbonfässern Glenmorangie bekam eine Nachreifung in Ex-Sauternes-Barriques. Er ist nicht kühlgefiltert, allerdings gefärbt, wodurch er seine dunkelgoldene Farbe bekam.
Der Whisky strömt honigsüß mit leichter Schärfe und Zitrusaromen (Limette!)in die Nase. Nach kurzer Zeit sind Orangenschalen, leichte Aromen von Datteln und Kräutern spürbar. Gibt man ihm mehr Zeit, dann nimmt man deutlich Kokosnuss war. Insgesamt ein vielversprechender Auftakt! (85)
Geschmacklich spürt man sofort eine sehr cremige Süße, fast ölig. Begleitet wird sie von einer mittellang anhaltenden Pfeffrigkeit, die in Malzigkeit übergeht. Weiterhin sind deutlich Zitrusfrüchte und Aromen des Sauternes-Fasses präsent. (86)
Das lang anhaltende Finish ist mild und süß sowie leicht wärmend. In der Nase verbleiben leichte Ingweraromen, während am Gaumen Zitrone die Süße fließend ablöst. (85)
Gesamtbewertung: 85 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 90%, ein sehr gelungenes Sauternes-Finish! Faires P/L-Verhältnis.
(Svenson, 2015)

 

 

Glen Moray 12 years

(Region: Speyside / OA / 40 %)
Der Glen Moray 12 wurde in eine schön geformten Flasche mit einem kegelförmigen Hals abgefüllt. Das Etikett besteht aus drei Teilen.
Der Whisky, der sowohl in Ex-Bourbon als auch im Sherry Fass reifte, hat er eine etwas blasse goldene Farbe. Eine Sherryfasslagerung sieht man ihm nicht an.
Beim Einschenken ins Glas ist ein Gluckern zu hören, welches der besonderen Geometrie des Flaschenhalses zuzuschreiben ist.
Hält man seine Nase an das Glas, kommt schlagartig eine Komposition von Süße (Vanille), Früchten und der Duft von frischem Heu zum Vorschein. Der Geruch ist sehr angenehm und komplex. (79)
Geschmacklich hält der Glen Moray 12 leider nicht das, was der Geruch erwarten lässt. Er ist nicht besonders voluminös, dafür aber recht süß (Sherry?). außerdem enthält er florale Noten ähnlich frisch geernteten Äpfeln, Heuaromen sowie den Geschmack von Honig. (75)
Der Abgang verbreitet ein angenehmes Gefühl in der Speiseröhre und im Magen und hält sehr lange an - wunderbar. (79)
Fazit: Geschmacklich ein bisschen enttäuschend, aber aufgrund eines angenehmen und intensiven Geruchs sowie dem wohltuenden Abgang doch ein recht gelungener Whisky zu einem günstigen Preis.
Gesamtbewertung: 77,5 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 50 %
(Paul, 2015)

 

 

Glenrothes 2008-2016 Cask 23473 (JWWW The Scottish Malts Steamship Line 3rd Edition)

(Region: Speyside  / Jack Wiebers Whisky World / 62,6 Vol/%)

Der ölig am Glasrand herunterlaufende goldfarbene Whisky startet stechend alkoholisch in der Nase (kein Wunder bei 62,6%). Nach gewisser Gewöhnungszeit riecht man angenehm Vanille. Durch Zugabe von drei Tropfen Wasser kommen Kräuter, fast wie beim Kräutersalz (inklusive der leichten Salzigkeit) hinzu. Der weiterhin stechende Alkohol verleitet zu weiterer Wasserzugabe. Die erhoffte Linderung des stechenden Alkohols tritt ein, die Grundaromen Vanille und Kräutersalz bleiben. (84)                    
Die Geschmacksprobe wird von einem chili-scharfen Brennen auf der Zunge eingeleitet. Weit dahinter Getreide und Süße. Der Single Malt kann noch weiteres Wasser vertragen. Als Folge blitzen Klebstoffaromen auf, die man von amerikanischem Bourbon kennt. Dahinter bleibt die brennende Schärfe, nun verbunden mit einer leichten Bitterkeit. (83)
Der lange Abgang ist scharf-trocken und wärmend. (82)
Gesamtbewertung: 83 Punkte
Fazit: Jung und stürmisch. Etwas zu stürmisch, da der stechende Alkohol kaum zu bändigen ist. Ein paar Jahre länger im Fass hätten nicht geschadet.
(Svenson, 2018)

 

 

Glenrothes 1997-2017 Cask 15975 (Signatory Vintage)

(Region: Speyside  / Signatory / 46 Vol/%)

Mit großem Interesse widme ich mich heute dem in Whiskykreisen hochgelobten und bewerteten Glenrothes, der von Signatory in der Vintage-Reihe nach 20 Jahren Lagerung im Refill-Sherryfass auf den Markt gebracht wurde. Der Speysider leuchtet in dunklem Gold im Glas. In die Nase strömt direkt ein süßlicher, vom Sherryfass geprägter Duft. Weniger dumpf und dunkel, wie bei zum ersten Mal benutzten Ex-Sherryfässern, sondern eher von Toffee, Karamell und Vanille geprägt und durchaus voll und schwer. Trotz der Schwere ein sehr klarer Whisky. Kurze Zeit später kommen leichte Aromen von Zitrusfrüchten und Getreide hinzu, weit entfernt Kräuter. Alles ist nun umgeben von einer honig- / metartigen Süße. Leichter Maischegeruch ist ebenfalls auszumachen. Insgesamt sehr angenehm und vor allem süß! (87)                    
Im Mund weiterhin volle Süße, aber direkt mit Zitrusfrüchten (Zitrone, Mandarine) hinterlegt. Darauf breitet sich eine vom Eichenholz typische Trockenheit aus. Das Sherryfass ist spürbar, aber weniger prägnant als beim Riechen. Es ist gut eingebunden, was bei der langen Reifezeit auch zu erwarten war. Beim zweiten Schluck schmeckt man förmlich eine ganze Bergkräuterwiese und wieder Früchte. Diesmal Mandarine, Zitrone, Aprikose kombiniert mit kandierten Früchten. (88)
Der mittellang bis lange Abgang ist fruchtig-trocken und vor allem von getrockneten Aprikosen und kandierten Früchten geprägt. (88)
Gesamtbewertung: 88 Punkte
Fazit: Ein sehr gelungener süß-fruchtiger runder und harmonischer Whisky.
(Svenson, 2018)

 

 

Glen Scotia 1992-2015 Sherry Cask Finish

(Region: Campbeltown / Scotland and Malts / 52,3 Vol/%)

Der in der Reihe "Cask Collection" von Scotland and Malts erschienene 23 Jahre gereifte Glen Scotia strahlt in vollem Gold und ist ungefiltert und ungefärbt. Er erhielt ein Finish im Sherry Fass. Wir riechen direkt Aromen von Maische und Getreide. Neben der eher fleischigen Richtung kommt der Campbeltowner auch frisch (fast grasig) und blumig mit einem Geruch nach Fruchtmatsch, der mit leichten Aprikosennoten ausklingt, daher. (87)
Dann mal probieren... Auf der Zunge ein pfeffrig-chilimäßiges Brennen, dann kommt Fruchtgummi hinzu. Am ehesten zu beschreiben mit prickelndem Orangebrausepulver. Nicht schlecht! (89,5)
Der tolle Abgang ist das eigentliche Highlight des Whiskys. Er ist lang, prickelnd und stark! Wieder Orangenbrausepulver, gepaart mit Trockenheit des Eichenholzes sowie gut eingebundenen Sherrynoten. Außergewöhnlich! (92)
Gesamtbewertung: 89 Punkte
Fazit: Der Whisky steigert sich, je länger man sich mit ihm beschäftigt. Knaller ist der sehr, sehr gute Abgang.
(Lui, Svenson, 2018)