Talisker 18 years

(Region: Insel Sky / OA / 45,8 Vol/%)
Der Talisker 18 riecht klar, frisch und blumig. Leichte süßliche Aromen (Karamell), etwas Maische, ein wenig frisches Gras kommen hinzu. Alles wird umhüllt von zartem Rauch. (84)
Im Mund breitet sich sofort salzige Süße mit zartem Rauch aus. Dann kommt Pfeffer und schließlich trockene Eiche dazu. Ein typischer Talisker, nur etwas runder und gemäßigter als seine jüngeren Brüder. (87)
Der mittellang bis lange Abgang ist sehr cremig-rund und leicht wärmend. (85)
Gesamtbewertung: 85 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 50%, guter, leckerer Whisky, aber es gibt günstigere und mindestens gleichwertige Talisker.
(Svenson, Lui, 2015)
 

 

Talisker Destillers Edition 2001-2012

(Region: Insel Sky / OA / 45,8 Vol/%)
Typisch Talisker ist auch dieser Whisky mit 45,8% abgefüllt worden. Unserer Meinung nach ein sehr guter Wert, da so mehr Geschmacksaromen als bei vielen 40%igen freigesetzt werden.
Der dunkelgoldene Whisky kommt mit medizinischem Rauch, einer schönen Süße (vom Sherryfass) und Gerüchen nach salzige Blumenwiese in der Nase an. (87)
Geschmacklich gefällt er uns noch eine Nuance besser. Lange verweilt der brennend-rauchige Geschmack, mit Pfeffer, Malz und Sherry vermischt, im Mund. Nach einer Weile geht er über in trockene Holznoten. (88)
Sein langer, sehr wärmender, intensiver Abgang zeichnet sich durch lang anhaltendes Bizzeln im Mund und eine gut dosierte Rauchigkeit aus. Ein klasse Finish! (89)
Gesamtbewertung: 88 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 85%, unser (knapper) Sieger der Talisker-Verkostung ist ganz sicher empfehlenswert.
(Svenson, Lui, 2015)

 

 

Talisker Destillers Edition 2002-2013

(Region: Insel Sky / OA / 45,8 Vol/%)
In die Nase kommt etwas weniger Rauch als bei der DE 2001-2012, dafür ist er blumiger. Allgegenwärtig wieder der (leichte) Geruch nach Salzwasser. (85)
Er brennt lange direkt auf der Zunge, dann der Geschmack nach süßem Sherry, trockenem Holz und Cappuchino mit einer Prise Salz. Lecker! (88)
Nachdem das rauchige Brennen auf der Zunge nachlässt, verbleiben im Abgang maritime salzige Noten und trockene Eiche im Mund und Rachen. Macht Lust auf ein zweites Glas. (89)

Gesamtbewertung: 87 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 80%
(Svenson, Lui, 2015)

 

 

The Octave - An Iconic Speyside 2008-2017

(Region: Speyside  / Duncan Taylor / 53,1 Vol/%)

Die Abfüllung ist auf 80 Flaschen limitiert. Nach der Reifung in Ex Bourbon Fässern und einem 3-monatigem Finish in einem Sherry Octave Fass wurde der bernsteinfarbene Whisky 2017 abgefüllt. Im ersten Moment wirkt er spritzig, frisch und klar. Dann steigt der Duft von frischem Obst (Birne, grüne Äpfel) in die Nase. Auch macht sich eine Intensität bemerkbar, welche voraussichtlich vom Alkohol stammt. Sein Aroma ist angenehm, weckt müde Lebensgeister und seine Wildheit macht neugierig auf mehr. (86)                    
Ohne Wasser ist er im ersten Moment unheimlich scharf (Pfeffer, Chili?). Diese Schärfe überlagert zuerst alle anderen Eindrücke. Nach einem Moment erscheint der Geschmack von süßen Früchten, welche an frische Äpfel und Birnen erinnern. Auch macht sich der Einfluss des kleineren Sherryfasses bemerkbar und zwar mit süßen Rosinen und einem Hauch von zartbitterer Schokolade. Nach Zugabe von ein paar Tropfen Wasser wird dieser Geschmack noch intensiviert, gleichzeitig tritt das Fruchtaroma in den Hintergrund. (88)
Der Abgang ist einfach gut, die Frische und Würze des jungen Wilden ist noch lange im Magen und in der Speiseröhre zu spüren. Es ist ein sehr angenehmes Gefühl und äußerst motivierend. (88)
Gesamtbewertung: 87 Punkte
Fazit: Dieser Whisky ist wirklich sehr gelungen und sein Geld absolut wert. Der Iconic Speyside macht aufgrund seiner Intensität Lust auf weitere kulinarische Genüsse. Leider gibt es nur eine geringe Anzahl an Flaschen, welche wahrscheinlich sehr schnell verkauft sind.
(Paul, 2018)

 

 

The Quiet Man 8 years Single Malt

(Region: Irland / Niche Drinks / 40 Vol/%)
Der irische Whisky wurde abgefüllt von der in Nordirland sitzenden Niche Drinks Co. Ltd. Farblich erscheint er hellgold.
Der Geruch nach Eiche und Vanille ist kaum bis leicht spürbar, deutlicher dagegen die fruchtig-kräutrige Süße, vor allem Pfirsisch und Birne. Im Hintergrund Zitrusaromen, die mit der Zeit stärker werden. Reife Banane blitzt auf, Körper und Struktur geben Malz- und Maischearomen sowie der Geruch nach reifem Getreide. (81)
Im Mund ein typischer Ire: recht leicht, mit etwas pfeffrigen Pot-Still-Aromen, etwas Zitrus, Holzfass und Malz. Leider bleiben die Aromen nur (zu) kurz im Mund. (68)
Der Abgang ist relativ kurz und holzig-malzig. (67)
Gesamtbewertung: 73 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 10%, leider ein zu kurz anhaltendes Vergnügen.
(Paul, Svenson, Lui, 2015)

 

 

Tipperary Triple Wood Cask Finish 2007-2018

(Region: Irland / Tipperary Boutique Distillery / 57,78 Vol/%)

Mareike Spitzer von Irish-Whiskeys hat mir diesen Iren wärmstens empfohlen. Zitat von ihrer Website: "Der Whiskey hat einen ganz besonderen Reifeprozess erlebt. Ein Sherry Butt wurde in einem Madeira Cask nachgereift, ein anderes Sherrybutt reifte in einem Rotweinfass nach und das dritte Sherry Butt reifte auch in einem Rotweinfass nach. Nachdem diese drei Fässer ihr Finish erhalten hatten, wurde das komplette Madeira Cask in das Sherry Butt gefüllt, danach kam noch ein komplettes Rotweinfass dazu und mit dem dritten Rotweinfass wurde das Sherry Butt aufgefüllt. So erhielten diese drei Fässer nochmals eine Nachreifung im Sherry Butt, um den Whiskey abzurunden."
Der nicht gefärbte und nicht kühlgefilterte bernsteinfarbene Ire wurde fassstark abgefüllt. Höchst gespannt lassen wir ihn in unsere Nasen strömen. Süße Vanille- und Sherrynoten mit Malz und Nüssen. Ein Hauch Tabak, eher dunkle Noten. Der Sherryeinfluss ist klar erkennbar, aber auch dumpfe Aromen (Rotweinfässer). Nach ein paar Minuten sind deutlich dunkle Früchte (schwarze Johannisbeere, Brombeere) zu riechen, dann leicht Erde und Leder. Man muss ihm Zeit geben, es lohnt sich! (84,5)
Geschmacklich: Schärfe auf der Zunge (Chili) und dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil. Dunkle Beeren, gemahlene Haselnüsse, dazu Malz und Sherry. Dazwischen leicht blumige Noten, dann wieder schwarze Johannisbeere mit dunkler Schokolade. (85,5)
Lang, warm prickelnd-bizzelnd im Abgang, wie Brausepulver mit Cassis-Geschmack. Leichte Trockenheit (Eichenholz). (84)
Gesamtbewertung: 85 Punkte
Fazit: Ein komplexer Ire, einer der besten irischen Whiskeys, die wir bisher getrunken haben.
(Svenson, Paul, 2018)

 

 

Tomatin Cu Bocan „Virgin Oak“

(Region: Speyside / OA / 46 Vol/%)
Der in vollem Gold leuchtende Whisky wurde in neuen Eichenfässern ausgebaut.
So überrascht es nicht, dass in der Nase deutliche Holz- und Vanillearomen feststellbar sind. Um so mehr überraschte und begeisterte eine Explosion verschiedener Früchte. Erst Feige und Datteln, dann leicht der Geruch von Zitronen- und Orangenschalen. Schließlich kamen noch Aprikose und Birne hinzu. Sehr komplex! (90)
Leider konnte der Tomatin diesen tollen Eindruck beim Geschmackstest nicht bestätigen. Pfeffrige Schärfe gepaart mit Eichenholz lassen die Fruchtaromen leider nicht mehr hervortreten. Etwas später kommt minimal Rauch und Nuancen von Rosenwasser hinzu. (81)
Der leicht bis mittelschwere Whisky hat einen milden, angenehm wärmenden Abgang. (83)
Gesamtbewertung: 85 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 60%, ein überdurchschnittlicher Whisky mit einem tollen Buket.
(Lui, Svenson, 2015)